2D- und 3D-ZELLKULTUR-MODELLE
Für die Sicherheit von wirksamen pflanzlichen Arzneimitteln und Kosmetika ist das Pflanzenscreening von entscheidender Bedeutung. Voraussetzung für die Zulassung pflanzlicher Arzneimittel zu Klinischen Prüfungen ist eine genaue Charakterisierung ihrer Zusammensetzung sowie der Nachweis für die Reproduzierbarkeit der spezifischen Formulierung. Besonders die Identifizierung von sogenannten Leitsubstanzen ist Grundvoraussetzung, um eine gleichbleibende Qualität des Arzneimittels gewährleisten zu können. Ebenso muss im Rahmen der Zertifizierung von Kosmetika der Nachweis erbracht werden, dass diese schadstofffrei sind und keine Hautirritationen oder Schäden verursachen. Je nach Gütesiegel gibt es dafür unterschiedlich hohe Anforderungskriterien.
2D- UND 3D-ZELLKULTUREN IN DER PHYTOKOSMETIK
In unseren Labors wurden Testsysteme auf Basis von 2- und 3-dimensionalen Zellkulturen entwickelt, welche die natürlichen Gegebenheiten von Geweben oder Organen im menschlichen Körper widerspiegeln; so z.B. Haut, Lunge, Darm, Leber, Tumorgewebe, etc. Dabei sind die 3D‑Zellkulturen den natürlichen Gewebestrukturen im Körper am ähnlichsten. Analyse und Auswertung erfolgen in einem vollautomatisierten Zellkultursystem. Dadurch wird bei großer Probenzahl viel Zeit und Geld eingespart und ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit gewährleistet.
Unsere Testsysteme zum Ausschluss von Schadwirkung:
- Hautkorrosion und -irritation OECD TG 439 und OECD TG 431
- Nachweis von Hautallergenen (IL-18 Freisetzung)
- Integrität der Epidermalen Barrierefunktion
Diese Analysen können am Endprodukt, d.h. an der finalen Formulierung durchgeführt werden. Sie ersetzen Tierversuche und Tests am Menschen.
Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die mit großer Mehrzahl gesundheitsschädlich wirken. Für die Pflanzen stellen sie einen wirksamen Schutz vor Pflanzenfressern und Insekten dar. Sie sind daher weit verbreitet unter den Pflanzen, und kommen auch in manchen Arten von Nutz- und Heilpflanzen vor. Für die Herstellung sicherer pflanzlicher Arzneimittel und Kosmetika ist es daher äußerst wichtig, durch geeignete Verfahren zu gewährleisten, dass keine PAs in den Endprodukten enthalten sind.
- Vermutlich 3% aller Blühpflanzen weltweit enthalten giftige PAs
- Mehr als 660 PAs und PA-Stickoxide (PANO) wurden in insgesamt mehr als 6.000 Pflanzenarten identifiziert; ca. 50% davon haben lebertoxische Wirkung
- PAs können u.a. Koronare Verschlusskrankheiten triggern und Mutationen auslöse, also Krebs verursachen