ÜBERREGIONALE KREBSFORSCHUNG
Individualisierte Therapieansätze: Die Krebsmedizin verfolgt in den letzten Jahren verstärkt den Therapieansatz, teure und oft schlecht wirksame Standardtherapien durch individuell auf den Patienten abgestimmte Therapien zu ersetzen. Dabei werden Medikamente und Therapiewege basierend auf genetischen und zellulären Merkmalen eines Tumors von einem betroffenen Patienten ausgewählt. Das hat nicht nur positive sozio-ökonomischen Folgen in Bezug auf Kosten und Lebensqualität der Patienten, sondern erhöht auch die Lebenserwartung und Heilungschancen von Krebspatienten.
Kompetenz-Plattform nördlich und südlich des Brenners: In diesen Regionen haben sich in den vergangenen Jahren starke Kompetenzen in unterschiedlichen Bereichen der personalisierten Krebsmedizin entwickelt. Um diese Kompetenzen zu bündeln und um eine gemeinsame Kompetenz-Plattform aufzubauen, hat sich ein überregionales Konsortium von wissenschaftlichen und klinischen Partnern zusammengeschlossen. Das Gesamtbudget beträgt 1,3 Mio. Euro, wovon über 1 Mio. aus Fördermittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung stammt.
Ideal für Wirksamkeitsprüfung von Medikamenten: Im Zusammenhang mit der Präzisionsmedizin bekommen die „Tumor-Organoide“ eine immer größere Bedeutung. Tumor-Organoide sind dreidimensionale Zellkomplexe, die aus Tumorproben oder –biopsien erzeugt und im Reagenzglas kultiviert werden. Mit geeigneten Technologien können sie sehr rasch erzeugt werden, und alle ursprünglichen Eigenschaften des Patiententumors bleiben darin fast gänzlich erhalten. Sie sind somit ein ideales Instrument zur umfassenden Charakterisierung von Patiententumoren im Reagenzglas. Tumor-Organoide ermöglichen einerseits die genotypische Charakterisierung des ursprünglichen Tumors und andererseits können Medikamente vor Verabreichung an die Patienten auf ihre Wirksamkeit bei diesem spezifischen Tumorgewebe geprüft werden. Patienten werden also nicht zusätzlich durch Nebenwirkungen von Medikamenten belastet, auf die der Tumor gar nicht anspricht.
PreCanMed wird finanziert durch die Europäische Union, den Europäischen Fond für regionale Entwicklung und das Programm Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020.
Projektdauer 03/2017 – 02/2021
Projektpartner:
- LNCIB Laboratorio Nazionale del Consorzio Interuniversitario delle Biotecnologie Area di Ricerca
- UNITS Universita degli studi di Triest
- UNIUD Universita degli studi di Udine
- ADSI Austrian Drug Screening Institute GmbH
- MUI Medizinische Universität Innsbruck
Newsbeiträge:
